Wie Österreichische Schüler Griechenland sehen.
by Fabian Eder
Zu Beginn unserer Reise habe ich Euch Zitate griechischer Jugendlicher (13-14 Jahre) zur Krise übermittelt.
Ich habe Albin Lesko, Lehrer am Gymnasium in der Stubenbastei in Wien, darum gebeten Schüler aus der selben Altersgruppe in Österreich zu befragen, wie sie Griechenland sehen. Die Klarheit, mit der die jungen Menschen die Probleme unserer Zeit sehen, könnte für uns alle doch ein Anreiz sein, die Welt auch wieder mehr mit Kinderaugen zu sehen? – Auf jeden Fall ist es die Zukunft der jungen Leute, hier wie sonst wo, um die es geht, und nicht die träge Gemütlichkeit der Gegenwart meiner oder älterer Generationen.
Griechenland aus der Sicht von 13- und 14jährigen österreichischen Jugendlichen:
Timon (13 Jahre):
Ich denke, dass die Jugend unter den Sparmaßnahmen leidet und die Reichen fast nichts abgeben müssen
David (13 Jahre):
Ich glaube, dass es Griechenland zurzeit nicht sehr gut geht, da es viele Demonstrationen gibt. Der Staat leidet unter den Sparmaßnahmen und die Bürger fühlen sich ungerecht behandelt. Ich kann das sehr gut nachvollziehen.
Eric (13 Jahre):
Warum hat Griechenland so viele Schulden?
Warum ist unser System auf Schulden aufgebaut?
Esra (13 Jahre):
Ich glaube, dass die Griechen von ihrer jetzigen Situation finanziell sehr belastet sind, und ich denke auch, dass wir ihnen etwas unter die Arme greifen sollten. Und dass die Griechen zu faul zum Arbeiten sind, denke ich nicht. (Schließlich können sie nichts dafür, dass sie keine Arbeit finden).
Samuel (13 Jahre):
Soweit man in den Nachrichten erfährt, sind die Griechen sehr belastet, was ihre jetzige Situation betrifft. Viele Menschen verlieren, bzw. haben schon ihren Job verloren. Treibstoffpreise sind in schwindelerregende Höhe gestiegen. Es ist gut vorstellbar, dass für viele Kinder und ganze Familien diese Zeit sehr schwer ist.
Esther (13 Jahre):
Ich habe gehört, dass des den Griechen momentan sehr schlecht geht. Die EU hat schon Sparpakete nach Griechenland geschickt, doch das Geld hat noch nicht gereicht. Im Radio hab ich gehört, dass es manchen Familien so schlecht geht, dass die Kinder in der Schule aus Hunger zusammengebrochen sind. Ich verstehe nicht, wie es so weit kommen konnte? Und ich wünsche den Griechen, dass es ihnen bald wieder besser geht.
Levi (14 Jahre):
Das Volk ist sauer auf die Politiker, da diese korrupt sind und es können keine Sparmaßnahmen durchgesetzt werden.
Paul (13 Jahre):
Aus meiner Sicht ist Griechenland sehr arm. Ich vermute, dass die Rate der Armen noch steigen wird. Wahrscheinlich verlieren viele noch ihren Job.
Elias (13 Jahre):
Ich glaube Griechenland geht es jetzt nicht gerade gut, aber ich sage es sind nicht alle Griechen so faul, wie in den Medien immer gesagt wird. Ich fahre seit ein paar Jahren nach Griechenland und dort ist nie etwas so schlimm. Ich wünsche Griechenland noch sehr viel Glück.
Daniel (13 Jahre):
Wie geht es momentan auf Griechenlands Straßen zu? Gibt es noch Demonstrationen? Wie geht es den Familien?
Max (13 Jahre):
Ich denke mir, dass vor allem die Jugend unter den drastischen Sparmaßnahmen leidet. Auch die Erwachsenen fühlen sich ungerecht behandelt, da viele nichts dafür können. Das Volk muss die Fehler von einigen wenigen ausbaden.
Noemi (13 Jahre):
Ich habe gehört, dass viele Jugendliche unterernährt sind. Ich denke, dass die meisten Griechen sich wegen ihrer finanziellen Lage nicht einmal die grundlegenden Sachen leisten können. Und ich glaube, viele Leute haben ihre Arbeit verloren.
Theodora (14 Jahre) – aus einer griechischen Familie:
Ich sehe Griechenland anders. Miene Großeltern und viel Verwandte von mir leben in Griechenland und da bekomme ich meist sehr viel mit: Man beginnt die Krise zu bemerken. Pensionen so wie Gehälter werden gekürzt und Kredite angehoben. Und noch dazu kommt, man liest und sieht die Ablehnung der anderen EU-Staaten. Fühlt man sich dann besser? – Bestimmt nicht!
Luca (14 Jahre):
Ich glaube, dass Griechenland ohne der Hilfe anderer Staaten bereits pleite wäre. Ich würde sagen, dass daran auch die korrupten Politiker schuld sind, allerdings trug der „Nationalsport“ der Griechen – Steuerhinterziehung auch dazu bei. Ich verstehe auch, dass ein Teil der griechischen Bevölkerung mit den Sparpaketen unzufrieden ist, aber ich sehe keine andere Lösung. Ich meine auch, dass die Menschen in den anderen EU-Ländern, die sich so darüber aufregen das Griechenland so viel Geld geschickt bekommt, keine Ahnung haben. Denn wenn die Griechen nicht mehr unterstützt werden, wird er Euro im Wert so runter gehen, dass dies für die EU-Länder schlimmer wäre, als hin und wieder en Sparpaket zu bezahlen.
Hanna (14 Jahre):
Ich finde, obwohl Griechenland kein Geld hat, und eine Wirtschaftskrise entstanden ist, ist Griechenland kein anderes Land geworden. Aber natürlich kann man Griechenland kein riesiges Budget geben, der Staat wird wohl sparen müssen.
Anton (14 Jahre):
Ich habe nicht viel Ahnung von dem was momentan geschieht. Daher ist mein Bild, dass die EU hilft, da es zur EU gehört und, dass wir Milliarden zur Verfügung stellen und dass die Griechen nicht auf ein Sparpaket umsteigen wollen. Sie erwarten, dass sich nichts ändert und dass sie weiterhin ein Einkommen wie bisher bekommen werden.
Clarissa (14 Jahre):
Viele Leute sagen, dass die Griechen uns das Geld aus der Tasche ziehen. Ich finde das schade. Wäre Österreich pleite, würden wir uns auch über jede Unterstützung freuen. Warum tut man jetzt so, als wären wir gegen Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt? Sicher es ist viel Geld, aber umgekehrt ….
Hannah (14 Jahre):
Ich finde Griechenland hat sich nicht nur im Wirtschaftlichen verändert, sondern auch der Charakter des Landes. Viele Leute glauben aufgrund des geldlosen Staates vielleicht, dass das Volk faul ist. Ich aber denke, dass das Volk am meisten unter der Krise leidet. Die Leute versuchen sicher das Beste, um diesen Wirtschaftshorror gut zu überstehen. Aber ich sehe, genau wie diese Leute nicht ein, dass alleine sie mit hohen Steuern büßen müssen. Die Regierung hat in erster Linie die Verantwortung und muss die Probleme jetzt lösen.