Erste Vorboten
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Wir freuen uns!
Weiter gefasst wird der Begriff Initiative auch benutzt, um die Fähigkeit einer Person, aus eigenem Antrieb zu handeln, Entscheidungen zu fällen oder Unternehmungsgeist an den Tag zu legen, zu bezeichnen.
Bisher hat uns jede Reise nach Griechenland Begegnungen mit ganz außergewöhnlichen Menschen beschert. Begegnungen, die unser Leben bereichern – irreversibel und bleibend.
Regina Wiesinger und Jörg Barabas, beide Lehrer an der Deutschen Schule in Athen, gehören zu jenen Menschen, die ganz aktiv etwas bewegen, genauso wie ihre griechische Kollegin von der Schule in Distomo, Vaso Karanassou. Die SCHÜLERBEGEGNUNG zwischen den Schülern der DSA und der Schule in Distomo ist ein ganz wesentlicher Beitrag dazu, die Menschen in Europa ein Stück näher zu einander zu bringen und Gräben zu überbrücken, indem Vergangenheit und Gegenwart konfrontiert und nicht verdrängt werden. So gestaltet man Zukunft!
Die Schülerbegegnung findet nun schon seit einigen Jahren statt. Bis zum letzten Jahr hat auch noch die Schule aus der Märtyrergemeinde Kalavryta an dem Projekt teilgenommen, doch leider musste die Zusammenarbeit ausgesetzt werden, da sich im Moment wegen der aktuellen Entwicklungen ein unüberwindbarer gesellschaftlicher Druck in Kalavryta aufgebaut hat. Wir hoffen natürlich sehr, dass sich die Lage möglichst bald soweit entspannt, dass auch die Schüler aus Kalavryta wieder aktiv ihre Zukunft positiv mitgestalten dürfen. Unsere Gedanken sind bei den jungen Menschen in Kalavryta und ihren Lehrern.
Das Projekt mit den Schülern und die Präsentation des Films an der DEUTSCHEN SCHULE waren sehr interessant und es hat großen Spass gemacht mit den Schülern zu arbeiten und zu diskutieren. Die Präsentationen ihrer Arbeiten war sehr vielfältig und zeigten, wie wichtig eine intensive Auseinandersetzung nicht nur miteinander, sondern auch mit den Medien, die uns beeinflussen, ist.
Im Anschluss an die Filmvorführung am Abend des 8. Dezember (Samstag) fand ein Podiumsgespräch und eine Publikumsdiskussion unter der Moderation (und Übersetzung) von Jörg Barabas statt. Besonders in Erinnerung bleibt dabei das Bild der beiden ca. 16-jährigen Schüler, die auf der Bühne saßen. Die Art wie sie sich präsentiert haben, äußerlich genauso wie inhaltlich, war ein eindrucksvolles und starkes Statement aus unserer Zukunft. In den Händen dieser jungen Menschen, Repräsentanten für eine ganze Generation, ist Europa gut aufgehoben.
Die heisere Stimme der Vergangenheit hörten wir in der Aula der Schule verhallen.
Wir bedanken uns für die unvergesslichen Tage in Athen, für Eure Offenheit, Euren Mut und Eure Beharrlichkeit. Wir bedanken uns bei den Schülern für ihr Interesse und Ihre Aufmerksamkeit.
Wir bedanken uns bei den Lehrern – nicht nur für die Einladung…!
Katharina & Fabian
Hier einige Stimmen, die uns Regina Wiesinger aus ihrer Klasse weitergeleitet hat und auf die wir ganz besonders stolz sind:
Der “Meltemi” ist nicht nur jedem Mittelmeersegler, sondern auch jedem Ägäis Sommerurlauber wohl ein Begriff. Dieser alljährlich in den Sommermonaten auftretende Wind setzt sich aus einem Hochdruckgebiet über der europäischen Balkanhalbinsel und einem Tiefdruckgebiet über dem asiatischen Teil der Türkei zusammen, dessen Kern sich gerne auch bis nach Zypern verlagert. Das bringt regelmäßige Winde aus dem vorwiegend nördlichen Quadranten mit 4 – 5 Beaufort. Es kommt aber nicht selten vor, dass der Meltemi auch tagelang durchgehend mit bis zu 8 Bft. weht. Im Seegebiet “Karpathio”, welches rund um die Insel Karpathos, zwischen Kreta und Rhodos liegt, erreicht der Meltemi für gewöhnlich seine Spitzengeschwindigkeiten, die dort mit nicht unbeachtlichem Seegang einhergehen.
Der im Griechischen und im Deutschen verwendete Name kommt aus dem Türkischen “meltem” = die Brise, sanfter Wind. Interessant mag der Hinweis sein, dass die Türken ihn aber mit dem altgriechischen Wort Etezien bezeichnen. Schön, irgendwie.
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Auf Einladung der Österreichischen Botschafterin in Athen, Melitta Schubert, durften wir am 5.12. unseren Film im Griechischen Filmarchiv präsentieren. Wir sind bei der Veranstaltung auf ein sehr interessiertes und offenes Publikum getroffen und durften eine interessante Q & A – Runde im Anschluss an die Vorführung bestreiten, die von der Leiterin des Filmarchivs, Maria Comninos, geleitet und gedolmetscht wurde.
Besonders hat es uns gefreut, dass auch der Botschafter der Türkei in Athen Mitarbeiter zu dieser Veranstaltung geschickt hat, um seine persönlichen Empfindungen gegenüber unserem Film vortragen zu lassen. Obwohl seine Interpretation in unseren Augen etwas bemüht ist, haben Respekt, Ehre und Aufmerksamkeit, die damit unserer Arbeit entgegengebracht wurden, uns durchaus berührt. Da die charmante Dame ihren vorbereiteten Vortrag vom Blatt verlesen hat und dieser exact dem Wording des Botschafters entsprach, das er bereits mir gegenüber in Evia benutzt hat, verweise ich an dieser Stelle auf den Blog Eintrag vom 12. November 2012 mit dem Titel Ein Blick zurück…, in dem unsere unterschiedlichen Standpunkte bereits dargelegt wurden. Schade ist natürlich, dass auch diesmal der Herr Botschafter seine Meinung nicht persönlich öffentlich vertreten hat.
Unterschiedliche Meinungen können Gegenstand eines Streits sein oder als einander ergänzende Vielfalt gesehen werden. Auch wenn ich die Meinung des türkischen Botschafters in keinster Weise teile und nicht nachvollziehen kann, wie er zu seiner Lesart meines Films kommt, so respektiere ich sie. Ich hoffe, dass dieser gegenseitige Respekt unterschiedlicher Meinungen bald auch jenen Kollegen in der Türkei angedeihen wird, die eine kritische Haltung oder gegensätzliche Meinung gegenüber ihrer Regierung bzw. der vorherrschenden Religion haben.
Vielleicht trägt diese Unterschiedlichkeit, diese Vielfalt ja auch dazu bei den Fokus zurück auf unser Anliegen zu lenken? Uneigennützige, bilaterale Hilfe für die Menschen im krisengebeutelten Nachbarland wäre für eine wirtschaftlich im Moment gut dastehende Türkei nicht nur machbar, sie könnte auch große Strahlkraft haben. Daneben gibt es aber auch viele andere Möglichkeiten, mit denen man den Menschen in Griechenland helfen und Solidarität signalisieren kann. Die Österreichische Botschaft in Athen unterstützt zB. die SOS Kinderdörfer in Griechenland – wir haben hier auf dem Blog davon berichtet – und Aktivitäten wie diese erfüllen mich durchaus mit Stolz für mein Land. Es würde mich freuen, wenn wir dazu beitragen könnten, dass von ähnlichen Aktivitäten seitens der Türkei nach und in Europa berichtet wird. Ich halte das jedenfalls für zukunftsweisender als über letztlich persönliche Befindlichkeiten in Sachen Aufklärung zu diskutieren, weil die uneigennützige Hilfe in schweren Zeiten einen wesentlichen Beitrag zur Aufarbeitung und Überwindung traumatischer Ereignisse leisten kann.
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Entgegen vieler hinkender Vergleiche haben ein Staatsmann und ein Kapitän nicht viel gemein. Nur in einem sind sie wirklich gleich: Sie fragen sich zuerst, wie sie den aufkommenden Wind am besten nutzen können, und später erst, wie sie ihn benennen sollen.
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Griechenland Blüht.
Liebe Schüler und Lehrer und der De La Salle Schule Strebersdorf!
Es hat uns großen Spass gemacht bei Euch sein zu dürfen! Danke für die Einladung und den herzlichen Empfang!