19th Sep2012

Griechenland blüht am TAG DES RESPEKTS

by Fabian Eder

Wir präsentieren morgen unser Projekt am TAG DES RESPEKTS im Museumsquartier. Respekt.net ist für uns ein ganz wichtiger Partner, der wesentlich dazu beigetragen hat, dass dieses Projekt überhaupt realisiert werden konnte. Aus diesem Grund bitten um Aufmerksamkeit und freuen uns über regen Zustrom!

Geschätzte Respekt.net-Interessierte,

morgen findet ab 17:00 Uhr der 2. Tag des Respekts im Museumsquartier Wien statt. Wir freuen uns über eine große Gästeschar. Bitte morgen um 16:50 Uhr im Musesumsquartier in der Arena 21 eintreffen. Höhepunkte des Programms:

  • 17:00 Uhr Eröffnung der Projektmesse - viele engagierte Projekte können besucht und die InitiatorInnen zu deren Arbeit persönlich befragt werden.
  • 18:00 Uhr Meet & Greet mit ägyptischer Demokratiebewegung - 10 Blogger, Journalistinnen und Demokratieakteure sind als Gäste beim Tag des Respekts und berichten in einer moderierten Diskussion über ihre Arbeit in Ägypten. Eine einmalige Gelegenheit der Begegnung in Österreich. Moderator: Falter-Chefredakteur Armin Thurnher
  • 19:30 Uhr Beginn Festveranstaltung mit Buffet - wir feiern 2 Jahre Projektbörsewww.respekt.net mit buntem Kulturprogramm. Moderatorin: Schauspielerin Mercedes Echerer

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07th Sep2012

Stefan Schulmeister

by Fabian Eder

Das Europäische darf sich nicht in Konkurrenzstärke, Sparpolitik und Staatsverschlankung erschöpfen. Sein bleibender Reichtum besteht in der Vielfalt kultureller Traditionen und ihren Begegnungen, von der griechischen und römischen Antike bis zur post-modernen Gegenwart, vom “verspielten” Süden bis zum “ordentlichen” Norden. Das Fundament einer europäischen Identität bildet das Streben nach Balance zwischen individueller Entfaltung und sozialem Zusammenhalt (“Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit”). Die große Krise stärkt das gegeneinander im Verhältnis der Länder zueinander. Dem ist das Konzept eines solidarischen Europa entgegen zu stellen. Die Initiative “Griechenland blüht” dient diesem Ziel. Deshalb unterstütze ich sie mit Freude.

Stephan Schulmeister, Wirtschaftsforscher.

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06th Sep2012

Interview mit Katharina Stemberger und Harald Krassnitzer in den Alpbach News

by Fabian Eder

„Leid soll jemand anderer zeigen“

      

Katharina Stemberger, Schauspielerin und Initiatorin des Dokumentarfilms „Griechenland blüht“ und Harald Krassnitzer, ebenfalls Schauspieler und Unterstützer des Projekts im Gespräch.

Alpbach News: Wie kam es zu der Idee „Griechenland blüht“?
Katharina Stemberger: Die Idee wurde von meinem Mann [Anm.: Fabian Eder, Regisseur u. Kameramann] und mir spontan am Frühstückstisch geboren. Wir bekommen seit Monaten die Verunglimpfung eines ganzen Volkes mit: Dieses Bild vom Griechen, der, wenn er nicht gerade Fensterscheiben einschlägt, am Baum sitzt und Steuern hinterzieht. Wir wollten wissen, wie es wirklich zugeht. Ungefähr eine Woche später war mein Mann auf einem Segelboot in Griechenland.
AN: Herr Krassnitzer, waren Sie in den letzten Jahren auf Griechenlandurlaub? Harald Krassnitzer: Ja, sehr oft. Meine Lieblingsinsel ist Kreta. Dort diskutiere ich oft angeregt mit griechischen Freunden.
AN: Worüber wird diskutiert?
Krassnitzer: Über den griechischen Staat, der – wie auch viele von ihnen sagen – im Grunde genommen strukturell nicht existiert. Daraus ergibt sich, dass die Menschen sich eine andere Organisationsform aufbauen. Eine Organisationsform, die man bei uns wahrscheinlich mafiös nennen würde. Andere Fragen sind: Müssen die Griechen so gute Wirtschafter sein wie die Deutschen oder können sie auch andere Formen finden?
AN: In den Medien sieht man oft wütende, randalierende Athener. Das Image Griechenlands gleicht einem Scherbenhaufen. Will Ihr Film sagen: „Das ist nicht so!“?
Stemberger: Der Film will gar nichts. Es ist ein großer Unterschied, ob ein Journalist mit einer gewissen Meinung irgendwo hinfährt und diese dort sucht oder ob man irgendwo hinfährt und sagt: ‚Ich schau einfach mal, was dort so ist.’ Wir wollten keinen Imagefilm machen. Wenn wir etwas wollten, dann wollten wir die Leute wachrütteln. Schaut hin! Denkt einmal nach!
AN: Ein wiederkehrendes Thema des Films ist, dass die Politik die Menschen vergisst. Solidarität wird gefordert. Was ist für Sie Solidarität gegenüber Griechenland?
Krassnitzer: Mit dem Begriff der Solidarität wird in den letzten Jahrzehnten Schindluder betrieben. Solidarität ist keine Einbahnstraße. Es ist sehr richtig, dass man jetzt immer mehr Solidarität zeigt. Das heißt, nicht nur den Griechen zu sagen: ‚Jetzt spart ihr bei den Pensionen’, sondern Solidarität heißt, zu sagen: ‚Wir helfen euch beim Aufbau eines funktionierenden Finanzministeriums’.
AN: Im Süddeutsche Zeitung Magazin der vergangenen Woche beschäftigt sich die Titelgeschichte mit der Suizidrate in Griechenland, die sich seit der Krise verdreifacht hat. Das Leid hat in „Griechenland blüht“ kaum Auftritte. Ist das beabsichtigt?
Stemberger: Nein. Es war nie die Absicht irgendetwas auszulassen. Mein Mann hat hauptsächlich Menschen getroffen, die es schwierig haben, aber etwas tun wollen. Leid soll jemand zeigen, der über diese Selbstmorde einen Film machen möchte. Mein Mann hat gesagt, dass er es als das Wichtigste empfunden hat, den Griechen einmal zu zeigen, wie schön ihr Land ist und was für einen unglaublichen Schatz sie haben. Das wurde auch in griechischen Medienberichten zu dem Film widergespiegelt.
AN: Gibt es zukünftige Projekte?
Stemberger: Ich strebe an unter dem Überbegriff „Europe blooms“ weitere Länder zu besuchen. Dadurch soll wieder Menschlichkeit in die Diskussion um die Krise kommen.
Krassnitzer: Ich würde gerne 2014 anlässlich des 200. Jahrestages des Wiener Kongresses ein großes Jugendtreffen in Wien veranstalten und den Wiener Kongress wieder aufleben lassen. Aber nicht mit den Eliten Europas, sondern mit den jungen Menschen Europas. Das heißt, aus jedem europäischen Land sollten fünf gut ausgebildete junge Menschen nach Wien kommen und drei Monate bei Familien wohnen. Dort sollen sie eine europäische Carta ausarbeiten, in der die Vorstellungen und Definitionen für ihr Europa stehen.• fer

Hier der Link zum Artikel:

http://www.alpbach.org/fileadmin/user_upload/PDFs/EFA2012/ANews2012/AN_2008.pdf

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05th Sep2012

Neuigkeiten

by Fabian Eder

Wir freuen uns, Othmar Karas, Vizepräsident des Europäischen Parlaments, als Unterstützer unseres Projektes begrüßen zu dürfen!

Ich bin von “Griechenland blüht” begeistert und davon überzeugt, dass dieDokumentation zu einer Differenzierung der Diskussion über Griechenland beitragen und unseren Blickwinkel verändern kann.

Ich würdige den Film als wichtige Erinnerung, den Mensch hinter der Krise nicht zu vergessen. Wir haben in Europa viel zu viel übereinander gesprochen und zu wenig miteinander. Anstatt Vorurteile zu wiederholen und zu
verstärken, müssen wir einander helfen, den schwierigen Weg der Reformen zu gehen. Die Menschen, die heute in Griechenland die unmittelbaren Auswirkungen der Schuldenkrise zu spüren bekommen, sind die Leidtragenden
der Fehler von mehreren Politikergenerationen aller Parteien. Bei mehreren Arbeitsbesuchen in Griechenland und im Gespräch mit griechischen Studierenden, die ich nach Brüssel eingeladen habe, habe ich selber immer
wieder festgestellt, dass Schwarz-Weiß-Malerei nicht hilft.

Katharina Stemberger und Fabian Eder lassen in Ihrer Dokumentation die Menschen und nicht die Vorurteile sprechen.

Othmar Karas,Vizepräsident des Europäischen Parlaments

Anfang September kehrt wieder Normalität bei Urlaubsreisenden in Europa ein und auch in Griechenland beginnt sich die Nachsaison breit zu machen. Wie gut oder schlecht der Tourismus heuer gelaufen ist, werden wir erst erfahren. Meine Beobachtungen im Sommer, aber auch schon während unserer Reise, war, dass Betriebe, die spezielle Qualität anbieten und auf individuelle Wünsche reagieren konnten, natürlich besser aufgestellt waren.

Auf Griechenland wartet dennoch ein bewegter Herbst, wenn ich die Berichte aus Athen lese. Große Sorge bereiten uns allen die rechtsradikalen Nazis und die zunehmenden gewalttätigen Übergriffe auf Ausländer in der Hauptstadt. Ich glaube das wird noch eine große Herausforderung an die Zivilgesellschaft Griechenlands und damit Europas.

Ich freue mich darüber, dass unser Film nicht nur eine sehr gute Quote im ORF hatte, sondern sehr viele positive Reaktionen nach sich zog. Ich werde noch immer oft darauf angesprochen.

Nach unseren Auftritten vor dem Europäischen Parlament und dem Forum Alpbach sind wir nun nach Athen eingeladen, wo wir den Film im Rahmen eines Projektes an der Deutschen Schule in Athen präsentieren und einer Diskussion der 15 – 16 jährigen Schüler beiwohnen werden. Auch hat das Goethe Institut in Kreta bereits Interesse angemeldet und wir hoffen sehr, dass auch dort die Vorführung vor Studenten zustande kommen wird!

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